Eines war an dem für die Feuerwehr Mettmann derart bedeutenden Termin besonders: Nachdem in den letzten 72 Stunden der Mettmanner Wehrleiter Marco Zerweiss und einen Tag danach auch noch sein Stellvertreter Matthias Mausbach krankheitsbedingt die Segel für dieses Wochenende streichen mussten, sprang die zweite Riege, konkret die beiden Löschzugführer Mike Heimbächer und Dirk Fischer, in die Führung durch den Abend ein. Bei der Feuerwehr werden solche Situationen gerne als „dynamische Lage“ beschrieben. Der Begriff bedeutet, dass sich Situationen an einer Einsatzstelle schnell ändern können und zudem nichts so ist, wie es scheint. Im Einsatzalltag kommt dies durchaus öfter vor.

Unter der Leitung von Lisa Marie Holzschuh eröffnete das Stadtorchester Mettmann den offiziellen Programmteil. Vor den geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung und Feuerwehrprominenz des Landes, des Kreises und der Nachbarstädte, Vertretern von Polizei und Hilfsorganisationen, örtlichen Vereinen sowie den eigenen Mitgliedern aus Jugendfeuerwehr, Einsatz-, Unterstützung- und Ehrenabteilung ist in einem schauspielerischen Rückblick in vier Akten die Entwicklung der Feuerwehr in Mettmann analysiert worden. Nachdem man die Gründung hautnah nacherleben durfte, zeigten weitere Mitglieder der Feuerwehr die Besonderheiten der Episode der Technisierung und der schwierigen Nachkriegszeit. Zum Abschluss führte „Reiseleiterin“ Veronika Traumann, ihres Zeichens Feuerschutz-Dezernentin, retrograd durch die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres.

Die Entwicklung des Feuerwehrwesens seit der Gründung am 27.07.1869 hätte vielschichtiger gar nicht sein können. Während man zu Beginn mit Eimern und handbetätigten, auf Karren verladenen Pumpen, meistens zu Fuß oder per Fuhrwerk zum Brandherd eilte, konnte man in den 1920er Jahren endlich motorbetriebene Geräte und Fahrzeuge in Dienst stellen. Heute verrichten 18 Feuerwehr- und 4 Rettungsdienstfahrzeuge in Mettmann mit ihren Dienst.

Wurde die Feuerwehr zu Beginn des Feuerlöschwesens ausschließlich zum Löschen von Bränden eingesetzt, ist sie seit geraumer Zeit eher Mädchen für alles. Die Fahrzeuge sind notwendigerweise komplexe Hilfeleistungssysteme geworden. Jüngst wurde damit ein Waschbär in Mettmann gerettet.

Aus einem Bericht einer Jahreshauptversammlung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts kann man nachlesen, dass die Feuerwehr ein ruhiges Jahr hatte. Man musste nur zu einem einzigen Brand ausrücken. 2018 rückte die Feuerwehr Mettmann etwa 8.000 Mal zu Brandeinsätzen und Hilfeleistungen aus. Hierbei entfallen die meisten Einsätze auf den Rettungsdienst. Auf ihn entfallen etwa 90% der Einsätze. Waren Feuerwehrleute in den Gründerjahren hauptsächlich Turner, so lassen sich heute alle Gesellschafts- und Berufsfacetten in dieser Institution finden. Seit 1993 nimmt der Frauenanteil in Mettmann stetig zu. Moderne Menschenführung löst jahrzehntelang gepflegte autokratische Disziplinmodelle ab.

150 Jahre sind eine beeindruckende Zahl und die Feuerwehr Mettmann hat in diesem Zeitraum dem Bürger stets Hilfe geleistet. Egal ob als beruflicher Feuerwehrmann, im Ehrenamt oder als Mitarbeiter im Rettungsdienst. Beide Teile der Feuerwehr arbeiten Hand in Hand zusammen und ergänzen sich gegenseitig.

Die kommenden 150 Jahre stellen eine besondere Herausforderung dar. Die Dynamik von Veränderungen nimmt dramatisch zu. Diese müssen aufgenommen, verarbeitet und umgesetzt werden. Hierfür hat sich die Feuerwehr Mettmann in der jüngeren Vergangenheit bereits fit gemacht und denkt auch für die Zukunft gerne in innovativen Modellen. Hierzu animierten uns die Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes gleichermaßen wie der stellvertretende Bezirksbrandmeister Mirko Braunheim.

Bürgermeister Herr Thomas Dinkelmann hob im besonderen Maße das große ehrenamtliche Engagement in Verbindung mit der schwierigen gesellschaftlichen Entwicklung der heutigen Tage hervor und bedankte sich für die wichtige Arbeit als fester Bestandteil Mettmanns. Sein Vergleich mit „echten Stars des Abends“ ehrt uns sehr.

Die Feuerwehr ehrt ihre Mitglieder und ihr Engagement besonders gerne dann, wenn sie lange Jahre bereits aktiv tätig gewesen sind. So konnten auch dieses Jahr Ehrungen für 10, 25, 35, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft ausgesprochen werden. Mit Erreichen von bestimmten Ausbildungsniveaus können Feuerwehrleute befördert werden. Hier wurde besonders deutlich, dass die Feuerwehr Mettmann eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit leistet. Alleine in den letzten beiden Jahren konnten über 25 neue Mitglieder gewonnen und in ihrer ersten Etappe ausgebildet werden.

In der im Juni gemeinsam mit dem Club Golden K in Mettmann veranstalteten „Blaulicht Party“ wurde mit dem Eigentümer entschieden, die Erlöse des Abends für einen guten Zweck zu spenden. Der Lebenshilfe e.V. konnte an dem Abend der symbolische Scheck mit einem Wert von 500 EUR übergeben werden. Eine weitere Spende in gleicher Höhe erhält die Einrichtung „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.“.

Mit dem musikalischen Abschluss mit Bohemian Rhapsody und Highland Cathedral konnten sich Gäste und Feuerwehrleute im anschließenden Empfang in der Neandertalhalle austauschen und den Abend ausklingen lassen.

Aufgenommen in den Dienst der Einsatzabteilung wurden:

– Feuerwehrmann-Anwärter Thomas Bönisch
– Feuerwehrmann Silas Neukirch
– Feuerwehrmann Luca Müller

Befördert wurden im Einzelnen:

– Feuerwehrmann Cosimo Bello
– Feuerwehrmann Marcel Alpkaya
– Feuerwehrmann Patrick Deja
– Feuerwehrmann Bodo Herlyn
– Feuerwehrmann Tom Hildebrandt
– Feuerwehrmann Sebastian Iven
– Feuerwehrmann Moritz Kippenberg
– Feuerwehrmann Guido Koninski
– Feuerwehrmann Marcus Makosch
– Feuerwehrmann Emre Can Yilmaz
– Feuerwehrmann Andreas Jung
– Feuerwehrmann Dominik Enskat
– Feuerwehrfrau Annette Mick-Teubler
– Feuerwehrfrau Elke Rasch-Stachelhaus
– Feuerwehrfrau Cornelia Tullius Dewald
– Feuerwehrfrau Wiebke Iven
– Feuerwehrfrau Susanne Krecker
– Feuerwehrfrau Kerstin Mandlik

– Oberfeuerwehrmann Torben Gilles
– Oberfeuerwehrmann Kristian Kranz
– Oberfeuerwehrmann Nils Schlärmann
– Oberfeuerwehrmann Tim Guist
– Oberfeuerwehrmann Tobias Thiess
– Oberfeuerwehrfrau Claudia Karls

– Unterbrandmeister Dennis Braukmann
– Unterbrandmeister Marius Griethe

– Brandmeister Christian Imbusch
– Brandmeister Karsten Kluke

– Brandinspektor Sebastian Thews

– Brandoberinspektor Lars Grimm

Geehrt wurden für ihr langjähriges aktives Engagement in der Feuerwehr:

für 10 Jahre:
– Oberfeuerwehrmann Torben Gilles

für 25 Jahre:
– Oberbrandmeister Andreas Werner
– Unterbrandmeisterin Svenja Kircher

für 35 Jahre
– Unterbrandmeister Thomas Kluke

für 40 Jahre
– Hauptbrandmeister Holger Kesterke
– Brandamtmann Thomas Müller

für 50 Jahre
– Unterbrandmeister Peter Schulz

Brandoberinspektor Christian Bolduan wurde nach knapp 35 Jahren im Einsatzdienst in die Ehrenabteilung übergeleitet.

 

Eine Bildergalerie folgt in Kürze!