Nachdem in einer Fachzeitschrift unser Tanklöschfahrzeug für Waldbrandeinsätze unter dem Leitsatz „Löschen wie die Franzosen“ vorgestellt wurde, konnten sich vier Mettmanner Feuerwehrleute vom 2. bis 5. April 2025 jetzt davon überzeugen, wie in unserem schönen Nachbarland das Thema Vegetationsbrandbekämpfung nun tatsächlich strukturiert und aufgebaut ist. Im Departement Loire, erhielten wir einen interessanten Einblick über Aufbau, Taktik, Handwerkszeug. Ergänzt wurde dies aber auch in Anwendung und gemeinsamen Training mit den französischen Kameraden.
Besonders beeindruckend war ein ganztägiges Fahrtraining mit Fahrzeugen, die dem Mettmanner Waldbrandfahrzeug sehr ähnlich sind. Wir konnten Grenzen und Möglichkeiten dieses Fahrzeuges gut austesten. In einem extremen Offroadfahrtraining in einem Gelände bei Saint-Just, konnten wir Strecken testen, welche wir in dieser Art nur von Truppenübungsplätzen oder aus dem Hochgebirge kennen.
Das Massif Central, ist eine Mittelgebirgslandschaft in der Region Auvergne, in der man in den nördlichen Ausläufern des Departements bis zu 1.200m hohe Gebirgsketten findet. Die Vegetation ist in großen Bereichen mit unserer vergleichbar: Mischwälder, Nadelwälder und landwirtschaftliche Nutzfläche.
Genau inmitten dieser Vegetation konnten wir gemeinsam mit unseren französischen Instruktoren des SDIS 42 Loire (Service Départemental d’Incendie et de Sécours – die Nummer entspricht der des Départments. So heißen die Feuerwehren in Frankreich) die dort praktizierte Vorgehensweise in der Brandbekämpfung im Wald trainieren. Eine Vielzahl von praktischen Tipps und auch bei uns gut anwendbaren Methoden, konnten kennengelernt und beübt werden. Hierzu zählen Brandentwicklungs- und Ausbreitungsprognosen, Taktische Entscheidungsgrundlagen in der Führung bis zum Hands-on-Vornehmen von Löschangriffen am Steilhang. Insbesondere die sparsame Wasserverwendung und der Selbstschutz hat noch einmal zur Erkenntniserweiterung beigetragen.
Besonders beeindruckend war die pragmatische, einfache, leicht erlernbare und gut verständliche Methodik und die robuste eingesetzte Technik. So wenig Abhängigkeit von Elektronik und Daten wie möglich und gut handhabbare Technik, die einfach zu bedienen ist. Dies scheint dort die sympathische Devise.
Sicherlich sind die in Südeuropa vorkommenden Waldbrände nicht vergleichbar mit den zur Zeit auch bei uns stattfindenden Vegetationsbrandereignissen, jedoch haben diese in den letzten Jahren auch in unseren Regionen deutlich an Frequenz und Größe zugenommen. Wir haben an den Tagen sehr von dem über 80-jährigen Vorsprung in der Erfahrung der Französischen Feuerwehren in der Waldbrandbekämpfung profitiert.
Wir bedanken uns vielmals bei der kompetenten Begleitung des SDIS 42 aus den Stationen Roanne, St. Étienne und St. Just. Merci beaucoup à le SDIS 42, et particulièrement #Jacques pour la perfection en traduction. On peut rester en contact!