„Herzlich Willkommen in der sonnenfreien Stadt Hilden“ lautete es etwas ironisch in der Begrüßungsansprache der Feuerwehr Hilden. Trotz mäßiger Wetteraussichten fand auf dem Jugendzeltplatz der Stadt Hilden von Freitag, den 15.06.2012 bis Sonntag, den 17.06.2012 das Zeltlager der Jugendfeuerwehren aus dem Kreis Mettmann statt.
Auch die Jugendfeuerwehr Mettmann nahm in diesem Jahr mit insgesamt 13 Jugendlichen an der Veranstaltung teil. Los ging es am späten Freitagnachmittag auf der Mettmanner Feuerwache. Als nach mehrmaliger Kontrolle durch die Ausbilder auch endlich alle Gepäckstücke auf die Fahrzeuge verladen waren, konnte die Fahrt zum Zeltplatz nach Hilden beginnen. Nach Abladen des Gepäcks folgte die erste Herausforderung – der Aufbau des Zeltes. Diese wurde mit Bravur gemeistert und als Belohnung gab es im Anschluss an die Begrüßung durch die Feuerwehr Hilden ein schmackhaftes Abendessen. Bedauerlicherweise war bereits kurz nach dem Essen der Verlust des Mettmanner Jugendfeuerwehrwimpels zu beklagen, welcher ohne Gegenwehr aus unserem Zelt entnommen worden war. Auslöseverhandlungen mit der Jugendfeuerwehr Haan blieben vorerst ohne Erfolg. Die dennoch gute Stimmung am Abend, mit Gitarrenmusik und Lagerfeuer, wurde nur leicht durch den zeitweisen Niederschlag gedämpft. Schnelles Handeln war dann noch gefragt, als im Zelt plötzlich die Meldung: „Also irgendwie tropft’s hier rein!“ zu vernehmen war. Nachdem die undichte Stelle lokalisiert und mit der Allzweckwaffe Klebeband geflickt worden war, konnte auch der kleine See, welcher sich in der Zwischenzeit schon auf dem Zeltboden angestaut hatte, wieder trockengelegt werden.
Nach einer viel zu kurzen Nacht war es bereits ab 5:30 Uhr sehr lebendig im Zelt. Wer bis dato noch geschlafen hatte, wurde unweigerlich durch den ansteigenden Lärmpegel, mehr oder weniger sanft aus dem Reich der Träume befördert. Die Wartezeit bis zum Frühstück wurde, je nach persönlichem Geschmack, mit Fußball spielen oder einer lauwarmen bis kalten Dusche überbrückt. Das anschließende große Frühstücksbuffet ließ kaum Wünsche offen, somit konnten alle gestärkt dem weiteren Tagesablauf entgegentreten. Es folgte das traditionelle „Spiel ohne Grenzen“, bei dem alle zehn Jugendfeuerwehren des Kreises in einem friedlichen Wettstreit gegeneinander antreten. Insgesamt zehn unterschiedliche Spielstationen mussten absolviert werden, bei denen es auf Spaß, Geschick, Koordination, Schnelligkeit und vor allem auf die Zusammenarbeit der Jugendlichen ankam. Für die Mittagspause wurde das Spiel kurz unterbrochen und alle stürzten sich heißhungrig auf die warme Mahlzeit. Pünktlich zum Ende des Spiels begann es wieder zu regnen. Dies hielt die meisten dennoch nicht davon ab, den Rest des Nachmittages mit Fußball spielen zu verbringen. Die wasserscheuen verzogen sich in die Zelte und auch unser Wimpel konnte, zum Erstaunen der Ausbilder, wieder zurückerlangt und gegen einmaligen Putzdienst ausgelöst werden. Um den anhaltenden Regen abzuhalten, wurde spontan noch der Jugendfeuerwehrpavillon als Vorzelt organisiert und aufgebaut. Sobald dieser stand, hörte es natürlich auf zu regnen. Zum Abendessen gab es zur Freude aller Anwesenden, leckeres vom Grill, mit Kartoffel- und Nudelsalat. Das Highlight des Abends war die Nachtwanderung im Hildener Stadtwald. Die insgesamt 220 Jugendfeuerwehrleute und Ausbilder wurden in kleineren Gruppen zum Startplatz gebracht und mussten von dort aus dem Weg zurück ins Lager folgen. Vorher wurde für die Jugendlichen ein Taschenlampenverbot ausgesprochen, so musste der Weg also in völliger Dunkelheit gefunden werden. Netterweise war der Weg durch Knicklichter markiert und somit wurde dies auch keine unlösbare Aufgabe. Der Weg durch den dunklen Wald war gespickt mit kleinen Überraschungen, die manchen der Teilnehmer mehr als nur einmal zusammenzucken ließen. So sah man hin und wieder Schemen, die sich im Unterholz bewegten, oder auch mal vor den Wanderern auf den Weg sprangen. Großes Geschrei gab es, als auf einmal das Geräusch einer Kettensäge die nächtliche Stille zerriss. Trotz des erhöhten Pulsschlages fanden alle erfolgreich auf den Zeltplatz zurück und verbrachten den restlichen Abend am Lagerfeuer mit netten interkommunalen Gesprächen, begleitet von Rock und Pop Klassikern auf der Gitarre. Die Augen der meisten Kinder und Jugendlichen wurden jedoch schnell kleiner und der Zeltplatz leerte sich zusehends. Davon nicht beeindruckt, hielten einige Nichtschläfer bis in die frühen Morgenstunden am Feuerplatz durch, ehe sie sich in die Zelte zurückzogen.
Der Sonntagmorgen begann trotz allgemeiner Müdigkeit ähnlich früh wie der da vorige, allerdings wurde man unerwartet durch Sonnenschein und blauen Himmel geweckt. Die vergangenen zwei kurzen Nächte waren den meisten Teilnehmern beim Frühstück anzusehen. Danach folgte der letzte offizielle Teil, die Siegerehrung des Spiels ohne Grenzen. Der Gewinner war in diesem Jahr die Jugendfeuerwehr Velbert, gefolgt von Ratingen auf dem 2. Platz. Die Jugendfeuerwehr Mettmann erlangte hierbei leider nur den 9. Platz, aber dabei sein ist ja bekanntlich alles 😉 Zum Abschluss folgte noch eine kurze Ansprache von Kreisbrandmeister Markus Lenatz und Birger von Gehlen, dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Hilden. Der Abbau des Zeltes gestaltete sich noch einfacher als der Aufbau und der Zeltplatz leerte sich nach und nach. Als das Gepäck wieder auf die Fahrzeuge verteilt und aufgeladen worden war, folgte zum Abschluss noch ein Mittagessen. Bei der Rückfahrt war es erstaunlicherweise sehr viel ruhiger in den Bussen als noch auf der Hinfahrt. Wieder in Mettmann angekommen, wurde das Großgepäck abgeladen und der Rest der Mannschaft mit Sack und Pack, müde aber zufrieden nach Hause gebracht. Zum Abschluss möchten wir uns bei der Feuerwehr Hilden für die Organisation, Ausführung sowie die gute Verpflegung während des Zeltlagers bedanken. Es hat allen Teilnehmern viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf das nächste Mal.