Am 10.10.2009 wurde kurz nach 9:00 Uhr eine Explosion auf dem Gelände der Firma Akzo Nobel in Hilden gemeldet.
Kurz darauf trafen die zuerst alarmierten Einsatzkräfte der Hildener Feuerwehr ein. Bei der ersten Erkundung wurde festgestellt, dass bei dem Unglück eine größere Anzahl von Personen durch eine Explosion verletzt wurden.
Daraufhin löste die Leitstelle des Kreis Mettmann eine Alarmstufenerhöhung unter dem Stichwort „MANV“ (Massenanfall von Verletzten) aus und weitere Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann zur Unterstützung alarmiert.
Da es sich um eine im Vorfeld angekündigte Übung handelte, waren eine Großzahl der Freiwilligen Feuerwehrmänner/ -frauen (SB) bereits an ihren Feuerwachen.
Entsprechend dem MANV-Konzept im Kreis Mettmann stellt die Mettmanner Feuerwehr eine Rettungsdienst-Komponente (4 Rettungsassistenten + GW-RD), eine Führungseinheit (Zugtrupp m- ELW) und eine Unterstützungseinheit (Löschgruppe 1/8 mit LF).
Kurz nach der Alarmierung waren wir im Zugverband (6-11-2 + 6-42-1 + 6-59-2)., einsatzmäßig mit 17 Feuerwehrleuten (SB) auf dem Weg nach Hilden.
Auf dem Werksgelände angekommen, wurden wir registriert und dem Einatzabschnitt Verletztenablage/ Behandlungsplatz zugeteilt.
Der Behandlungsplatz wurde von mehreren nach und nach eintreffenden kreis-angehörigen Feuerwehren aufgebaut.
Wir wurden in die Örtlichkeiten eingewiesen, ausgestattet und rückten in den Bereich des Verletztensammelplatzes ein. Unsere Rettungsassistenten sollten dort die medizinische Versorgung der gesichteten Verletzten übernehmen und unsere Träger waren für den anschließenden Transport der Verletzten bis zum Eingang Behandlungsplatz eingeteilt.
Bis zum Zeitpunkt unseres Eintreffens waren unter einem Rampenvordach etwa 15 Betroffene in Sicherheit gebracht worden. Da auch auf längere Zeit kein Notarzt bei der Übung anwesend war, musste die Sichtung der Betroffenen durch die Rettungsassistenten der Feuerwehr Mettmann vorgenommen werden.
Der Transport der Verletzten gestaltete sich für unsere Gruppe als schweißtreibende Angelegenheit. Fast 30 Personen mussten die ca. 200 Meter lange Strecke auf Krankentragen befördert und weitere gehfähige Betroffene mussten zum Behandlungsplatz begleitet werden.
Das Konzept 2 Mann pro Trage ließ sich nur kurz durchhalten, pro Trage wurden 4 Träger benötigt. Abgesehen davon wurden Träger plötzlich auch innerhalb des Behandlungsplatzes umdirigiert, so dass unsere Einsatzkräfte sehr schnell erschöpft und überfordert waren: Dadurch verzögerte sich der Transport der Betroffenen von der Verletztensammelstelle zum Behandlungsplatz immer weiter.
Dringend bei der Abschnittsleitung nachgeforderte Einsatzkräfte zur Verstärkung waren nicht verfügbar oder wurden nicht geschickt. Auch die immer wieder bei der Lagebesprechung innerhalb der Abschnittsleitung vorgebrachten Forderungen nach weiterer Verstärkung brachte keine Verbesserung der Lage.
Nach rund 3 Stunden wurde die Übung mit einem gemeinsamen Mittagessen aller beteiligten Einsatzkräfte in der Kantine einer benachbarten Firma beendet. Anschließend traten wir erschöpft den Rückmarsch nach Mettmann an.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es interessant war an dieser Übung teilgenommen zu haben und erwarten, dass aus der Übung Konsequenzen gezogen, die nicht zuletzt bei einem hoffentlich nicht eintreffenden Ernstfall dieses Ausmaßes den Betroffenen und den Einsatzkräften zugute kommen.