Es war genau 19.45 Uhr, als am Donnerstag, dem 06.10.2011, zeitgleich mehrere Notrufe bei der Kreisleitstelle Mettmann eingingen. So berichtete ein junger Mann aufgeregt von einem brennenden Klein-LKW auf dem Parkplatz eines Baumarktes an der Düsseldorfer Straße. Nicht weniger aufgebracht setze eine anwesende Frau ebenfalls eine Meldung zu einem vermutlich brennenden LKW ab. Weitere Notrufe von zufällig vorbei kommenden Passanten sollten hierauf noch folgen.

Kurze Zeit später piepsten bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann die Funkmeldeempfänger. Schnell und routiniert wurden die alarmierten Fahrzeuge besetzt und rückten zur gemeldeten Örtlichkeit aus. Beim Eintreffen bot sich dem Einsatzleiter folgendes Bild: Auf dem Parkplatz stand ein Transporter, der mit orangefarbenen Warntafeln gekennzeichnet war. Ausgehend von der Ladefläche war eine weißliche Rauchentwicklung erkennbar; im Innenraum des Fahrzeugs saßen zwei bewusstlos zusammengesackte Personen. Im näheren Umfeld klagte eine zunächst unklare Anzahl von Betroffenen über Atemwegsreizungen und starken Husten. Sofort wurde ein Trupp unter Pressluftatmern zur Menschenrettung eingesetzt, der unmittelbare Gefahrenbereich geräumt und weitere Einheiten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes angefordert. Um nähere Informationen über die Situation auf der LKW-Ladefläche zu erhalten, wurde ein Trupp unter Vollschutz (Chemikalienschutzanzug) zur Erkundung eingesetzt. Nach kurzer Zeit stand fest, dass aus einem undichten Ventil an einem Kunststofftank größere Mengen Schwefelsäure austraten und mit dem hölzernen Ladeflächenboden reagierten. Dem vorgehenden Trupp gelang es, dass Ventil zu schließen und ein weiteres Auslaufen zu unterbinden; somit war ein Umfüllen der Säure nicht notwendig. Aufgrund der Wetterverhältnisse (Temperaturen unter 10°C / Dunkelheit) entschied sich der Einsatzleiter für den Aufbau eines Schnelleinsatzzeltes, in dem die nunmehr acht Verletzten vom Rettungsdienst -vor Umwelteinflüssen geschützt- behandelt werden konnten.

Dieses Szenario war der Inhalt einer alarmmäßig durchgeführten Sonderübung aller 5 Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann mit dem Schwerpunkt ABC. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Firma Hellweg, allen spontan eingesetzten Verletzten-Darstellern, dem Baubetriebshof der Stadt Mettmann und allen beteiligten Kräften der Feuerwehr, die die Übung sehr ernst genommen haben. Die gewonnen Erkenntnisse werden in einer Einsatznachbesprechung aufgearbeitet, um auf ähnlich gelagerte Einsatzszenarien noch besser vorbereitet zu sein.