Die Grundausbildungsmodule, die jedes Feuerwehrmitglied im Laufe seiner Karriere durchläuft, werden gestaffelt nach Inhalten, wie z.B. Löscheinsatz oder technische Hilfe, an den Feuerwachen aller Feuerwehren des Kreises Mettmann durchgeführt.

In Mettmann liegt der Schwerpunkt neben der Sprechfunk-Ausbildung auch im Bereich Atemschutz.

So fand am 30.11.2019 der zweite Tag des Atemschutzgeräteträger-Lehrgangs statt. Nach einem theoretischen Teil, der sich hauptsächlich mit der Atemphysiologie des Menschen, Atemgiften und deren Wirkung und Einsatzgrundsätzen im Atemschutzeinsatz befasst, wurden die zehn Teilnehmer aus dem ganzen Kreis im Umgang mit Atemschutzgeräten geschult und an das Tragen gewöhnt. Dies ist wichtig, da sich der Körper des Trägers erst an das Arbeiten mit zusätzlichem Gewicht auf dem Rücken, an das eingeschränkte Sichtfeld und vor allem an den erhöhten Atemwiderstand gewöhnen muss.

Nach einer theoretischen und praktischen Geräteeinweisung können die Teilnehmer des Lehrgangs die Geräte unter Belastung in einer Runde Fußball und einem anschließenden Fußmarsch durch Mettmann kennenlernen.

Im Anschluss werden die neuen Erfahrungen in einem Gruppengespräch ausgetauscht und besprochen. Unterrichtseinheiten zu einsatztaktischem Vorgehen und Verhalten bei Atemschutz-Notfällen folgen.

INFO: Atemschutz – warum überhaupt?

Bei Bränden entsteht sehr viel Rauch sowie giftige Gase. Um sich vor diesen zu schützen, tragen die Feuerwehrmänner und -frauen im Brandeinsatz ein Atemschutzgerät. Es gibt zwei verschiedene Arten von Atemschutz:

1) umluftabhängiger Atemschutz
Beim Einsatz dieser Geräteart muss in der Umgebungsluft noch ein gewisser Anteil von Sauerstoff (17 Vol.-%) vorhanden sein. Es werden Atemschutzmasken in Verbindung mit einem Filter eingesetzt, der entweder Partikel, Gase oder eine Kombination von beiden abhält.

2) umluftunabhängiger Atemschutz
Bei Einsatz dieser Geräteart kann der Feuerwehrmann / die Feuerwehrfrau autark und isoliert von der Umgebungsatmosphäre arbeiten. Dazu trägt er / sie zu der Maske noch ein Atemschutzgerät, das wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen wird. Auf einer Trageplatte ist eine Druckluftflasche angebracht, in der sich je nach Gerätetyp, Luft unter 200-300bar Druck befindet. Über einen Druckminderer am Flaschenausgang wird die Luft auf einen Mitteldruck von 6-8 bar heruntergeregelt. Über einen Schlauch wird die Luft dann zu dem sogenannten Lungenautomaten geführt, der an die Atemschutzmaske angeschlossen wird. Dort wird der Druck nochmals vermindert auf einen atembaren Niederdruck im Millibar-Bereich. Um vollständigen Schutz vor dem giftigen Rauch zu haben, muss die Maske dicht auf dem Gesicht anliegen und darf keine Stellen haben an denen Gase von außen hereingelangen.